dieses Projekt wird unterstützt von:
Gewicht in Gramm
Größe in cm
Steinkauz
Nistkästen im Projektgebiet
Untersuchungs-gebiete im Projektgebiet
Projektbeschreibung
Wir möchten den Steinkauz zu einer Rückkehr nach Sachsen bewegen und die Bestände im tschechischen Teil des Projektgebiets stärken. Erreichen wollen wir das durch:
- Monitoring – Wo ist der Steinkauz überhaupt noch anzutreffen?
- Suche nach geeigneten Lebensräumen – Wo könnte er bald wieder anzutreffen sein?
- Grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Der Steinkauz interessiert sich nicht für Landesgrenzen. Deswegen arbeiten wir auf beiden Seiten der tschechisch-deutschen Grenze.
- Öffentlichkeitsarbeit – Was tun wir, was können Sie und was können wir gemeinsam tun, um den Steinkauz zu schützen?
Natürlich bleiben wir nicht nur bei der Theorie: Wir gestalten mit dem Aufhängen von Nistkästen aktiv Biotope. Oder wir zeigen auf, wie Sie, ganz einfach, für den Steinkauz und andere Vögel und Kleinstlebewesen tödliche Fallen auf Ihrem Grundstück beseitigen können.
Ziele
Das Ziel des Projektes ist die Stabilisierung und Förderung einer weiteren Verbreitung der vom Aussterben bedrohten Population des Steinkauzes (Athene noctua) im deutsch-tschechischen Grenzgebiet.
Das soll vor allem mit Hilfe einer Erfassung der aktuellen Verbreitung und Stärke der Population, einer Analyse der genetischen Verbindungen und einer Auswertung der Biotopverbindungen sowie der Jagd- und Bruthabitate gelingen.
Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist die Information und Aufklärung der Öffentlichkeit.
Monitoring
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit besteht in der Suche nach Steinkäuzen im Projektgebiet. Das Abspielen einer Klangattrappe in den Abendstunden, durch die der Ruf des Steinkauzes imitiert wird, hat sich bereits in vergangenen Projekten als Methodik bewährt. Da der Steinkauz in Sachsen jedoch nicht weit verbreitet ist, ist es wichtig eine Vorauswahl der Orte zu treffen, an denen der Ruf abgespielt werden soll. Diese Auswahl beruht zum einen auf Sichtungen aus der jüngeren Vergangenheit und zum anderen auf dem Wissen über die Habitatansprüche des Steinkauzes.
Zusätzlich zum allgemeinen Monitoring wurden in den Untersuchungsgebieten Tagfalter erfasst. Schmetterlinge sind Indikatoren für die Güte eines Lebensraumes. Die Annahme ist: Eine höhere Diversität deutet auf vielfältige Lebensräume und damit auf ein gutes Nahrungsangebot hin, auch für den Steinkauz.
Genetik
Im Projekt ATHENE wollen wir auch etwas über die Populationsstrukur der im Projektgebiet anwesenden Steinkäuze herausfinden.
Eine genetische Untersuchung der Vögel gibt uns Auskunft darüber, wie die Steinkäuze untereinander verwandt sind und ob es Hinweise auf Wanderbewegeungen in eine bestimmte Richtung gibt.
Dafür wird genetisches Material wie Federn oder Gewebeproben im Labor untersucht. Die Proben werden den Vögeln nonvasiv entnommen. Das heißt, es kommt dabei kein Steinkauz zu Schaden.
Partner
Im Projekt ATHENE arbeitet das Umweltzentrum Dresden als Leadpartner mit mehreren tschechischen Partnern zusammen. Auf tschechischer Seite sind die tschechische ornithhologische Gesellschaft (Česká společnost ornitologická), das Stadtmuseum in Ústí nad Labem (Muzeum města Ústí nad Labem) und das Institut für Wirbeltierbiologie (Ústav biologie obratlovců AV ČR) am Projekt beteiligt.
Die enge Zusammenarbeit der Projektpartner erfolgt neben regelmäßigen Arbeitsberatungen durch einen ständigen intensiven Austausch der Fachleute. Workshops und andere Veranstaltungen auf beiden Seiten der Grenze sollen auch Außenstehende für das Projekt begeistern.
Links zu den tschechischen Projektpartnern:
Förderung
Das Projekt wird durch die Europäische Union im Rahmen des Kooperationsprogramm „Freistaat Sachsen – Tschechische Republik 2014-2020“ gefördert und läuft noch bis März 2020.
Link zum Förderprogramm:
Kontakt
Bei Fragen rund um den Steinkauz, oder wenn Sie an weiteren Infos zu unserem Projekt interessierte sind, dann kontaktieren Sie uns gerne:
+49 351 4943500
athene@uzdresden.de
Gefahren – nicht nur für den Steinkauz
Wasserstellen
Gartenteiche, Zierbrunnen und Schwimmbecken – die kleinen Oasen in Grundstück & Garten können gefährlich werden. Glatte, steile Wände ohne angelegte Notausgänge machen sie zur tödlichen Falle für Vögel, Frösche, Insekten und Jungtiere. Besonders in den Sommermonaten sind offene Wasserstellen und Behälter aber wichtige und gern genutzte Orte zum Trinken und Erfrischen. Diese Durstlöscher und Planschbecken für alle Besucher sicher zu machen, ist wichtig und einfach.
Straßenverkehr
Es ist quasi unmöglich genaue Zahlen anzugeben wie viele Vögel tatsächlich im Straßenverkehr zu Tode kommen. Allein die vielen toten Vögel die man während Autofahrten an und auf der Straße sieht sprechen jedoch eine eindeutige Sprache – es sind (zu) viele.
Die größten Opferzahlen haben kulturfolgende Arten wie Amsel, Rotkelchen zu verzeichnen und der Steinkauz ist, ebenfalls als Kulturfolger, doppelt bedroht. Die ohnehin schon niedrigen Bestandszahlen werden durch den Straßenverkehr weiter reduziert.
Ursache für die vielen Todesfälle ist die Tatsache, dass sich Vögel – wenn auch unfreiwillig – verstärkt in der Nähe von Straßen aufhalten. Randstreifen locken Vögel an, da hier nach deren Geschmack optimal gemäht wird und die Artenvielfalt durch hohen Strukturreichtum höher ist. Außerdem ist hier ein gutes Nahrungsangebot vorhanden.
Prädatoren
Zu den Feinden des Steinkauzes gehören vor allem Marder und Katzen, die versuchen in die Nistkästen oder natürlichen Nisthöhlen zu gelangen. Aber auch andere Greifvögel, vor allem größere Eulenarten wie der Uhu, der Sperber und der Habicht haben es auf den Steinkauz als Beute abgesehen.
Nicht zuletzt ist der Mensch als Gefahr für den Steinkauz zu nennen. Der massive Verlust an Lebensräumen für den Steinkauz ist stark mit menschlichen Aktivitäten verbunden und hat zu einem starken Rückgang der Steinkauzpopulationen geführt.
Handlungsempfehlungen – So helfen Sie dem Steinkauz!
Falle erkannt, Falle gebannt
Viele Käuze und andere Vögel kommen jedes Jahr in Fässern, Wasserbehältern oder in senkrecht aufgestellten Rohren, Schornsteinen sowie in den Boden mündende Dachrinnen ums Leben. Diese Gefahren sind nicht ganz zu vermeiden, Sie können Sie aber entschärfen: Lassen Sie in offenen Wasserbehältern ein Holzbrett schwimmen, auf das sich der Kauz retten kann oder befestigen Sie entlang der Behälterinnenseite ein feines Maschendrahtgeflecht, das hilft den Käuzen beim Herausklettern. Die Ausstiegshilfe sollte ausreichend tief befestigt werden, so dass Schwankungen des Wasserstandes berücksichtigt werden. Lagern Sie stehende Rohre horizontal oder decken Sie, wenn das nicht möglich ist, die obere Öffnung mit einem Geflecht oder einer Holzplatte ab. Sichern Sie senkrechte, in den Boden mündende Fallrohre mit einem Gitter am oberen Ablauf der Rinne.
Wiese - im Mosaik gemäht
Der Steinkauz braucht für seine Nahrungsbeschaffung eine vielfältige Landschaft mit einer ausreichenden Menge von kurzhalmigen Biotopen zur Jagd, wie es z. B. die gemähten Randstreifen von Wiesen oder Weiden sind. Ein großflächig kurz geschnittener Rasen hingegen bietet dem Kauz – und anderen Pflanzen und Tieren auch! – praktisch keine Lebensgrundlage, da sowohl Verstecke für Kleinsäuger als auch Futterpflanzen für Würmer und Insekten fehlen. Ideal ist, Sie mähen ihre Wiesen in Streifenmahd. Je vielfältiger, desto besser! Lassen Sie bei der Mahd ihrer Wiesen oder Rasenflächen immer eine ausreichend große Fläche an ungemähten Grasstreifen stehen, der Insekten und kleinen Säugetieren als wichtiger Lebensraum dient. Ein Mosaik an Biotopen bietet dem Steinkauz und anderen Lebewesen die besten Lebensbedingungen.
Viehweiden pflegen – extensiv!
Beweiden Sie Ihr Land nicht intensiv. Neben den beweideten Flächen sollten sich auch nicht abgeweidete Flächen mit höherem Gras befinden, die als Lebensraum für die Beute des
Steinkauzes dienen können.
Obstbäume und Alleen pflanzen
Pflanzen Sie geeignete Bäume, wie z.B. alte Obstbaumsorten, aber auch Nussbäume oder Eichen. Sie bringen Vielfalt in die Landschaft und bieten dem Steinkauz geeignete Ruhe- und
Nahrungsmöglichkeiten.
Totholz: sammeln, schichten, Leben retten
Lassen Sie alte Bäume sterben oder auch einmal einen dicken Totholzstamm stehen. Baumhöhlen in diesen alten, sterbenden Bäumen sind ideale Nist-, und Ruheplätze.
Außerdem können Sie vielen Tieren mit dem Anlegen von Totholzhaufen helfen. Diese werden zum dringend benötigtem Quartier, Versteck und Brutstätte für Käfer, Ameisen und Wildbienen zugleich. Einen größeren Totholzhaufen nutzen auch noch Eidechsen und Igel als Unterschlupf. Das Anlegen ist im wahrsten Sinne des Wortes »kinderleicht« – Kinder oder Enkel machen also am besten mit!
Viel Spaß beim Beobachten!
ATHENE-Nistkästen - bauen und anbringen
Stellen Sie T-förmige Sitzwarten auf größeren Wiesen, Weiden oder Feldern auf, wo allein stehende Bäume oder andere geeignete Sitzwarten fehlen. Sie helfen nicht nur dem Steinkauz bei
einer effektiveren Jagd.
Mit kostenlosen Athene-Nistkästen und einem Plätzchen auf Ihrem Haus, Hof, Flur- oder Grundstück schaffen wir einen sicheren Brut- und Rastplatz für Steinkäuze.
Wir beraten und helfen bei der praktischen Umsetzung.
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Jetzt! Selber bauen.
Unsere ATHENE-Nistkästen können Sie gerne zuhause nachbauen. Dazu brauchen Sie nur etwas handwerkliches Geschick und die Nistkasten Bauanleitung. Entweder als pdf zum download oder als großes Poster. Nach getaner Arbeit können Sie dieses umdrehen und ein Steinkauz in Überlebensgröße schmückt ihre Wand.
Detaillierte Anleitung finden Sie bei jedem Nistkasten zum Download.
Ein Poster für alle Steinkauzfans senden wir Ihnen gern zu.
Nistkasten Typ 1 "August" - deutscher Typ
Der Klassiker – schlicht und einfach in der Herstellung eignet sich der Nistkasten für Baum oder Gebäude.
Nistkasten Typ 2 "William" - englischer Typ
Die etwas kompliziertere Bauweise und die Verwendung von mehreren Materialien machen diesen Nistkasten zum fortgeschrittenen Modell. Eignet sich ausschließlich für Gebäude.
Nistkasten Typ 3 "Klaas" - holländischer Typ
Einfach in der Herstellung, aber durch den Balkon komfortabel für den Steinkauz. Anbringung am Baum oder Gebäude.
Nistkasten Typ 4 "Groot" - Baumtyp
Richtige Wahl, wenn man sich auf Bäume spezialisiert. Mit integriertem Marderschutz.
Der Steinkauz
Steckbrief
Aussehen und Erkennungsmerkmale
Der Steinkauz ist eine kleine Eule; das Männchen ist so groß wie eine Amsel, das Weibchen ähnlich einer Taube. Sowohl der Kopf des Weibchens als auch des Männchens ist groß mit einem flachen Schopf, die Körperoberseiten dunkelbraun gefärbt mit vielen hellen Flecken, die Körperunterseite weißlich mit dunkelbraunen Flecken. Die Augen sind gelb. Insbesondere während der Frühlingsmonate kündet ein gedehntes, ansteigendes „puuuuuuujd“ von der Anwesenheit eines Männchens das sein Revier verteidigt.
Brut
Steinkäuze sind Höhlen- und Gebäudebrüter. Ab Mitte April brüten Steinkäuze, meist auf 3-5 Eiern. Die Jungkäuze bleiben etwa 30-35 Tage im Nest; nach etwa 2-3 Monaten verlassen sie als Jungvögel ihre Eltern.
Lebensraum
Athene noctua besiedelt Teile Nordafrikas und Eurasiens und bewohnt in Mitteleuropa bevorzugt Streuobstwiesen, seltener auch Steinbrüche und Parkanlagen und zunehmend urbane Räume.
Die größte Bedrohung für den Steinkauz liegt sicher in der Zerstörung seiner Lebensräume. Dabei haben diese, genauso wie die kleine Eule mit den großen Augen selbst, einiges zu bieten. Eine Wiese mit Obstbäumen, Schafen und Panoramablick auf die sächsische oder böhmische Schweiz – das weckt beim einen oder anderen sicher Erinnerungen an den letzten Wanderurlaub oder gar ein Heimatgefühl. Diese Landschaften zu schützen und somit nicht nur dem Steinkauz, sondern auch Wanderern und Einheimischen wunderbare Orte zum Leben, Entspannen und Träumen zu erhalten, warum sollte das kein Ziel sein?
Nahrung
Der Steinkauz jagt meist in der Dämmerung und sitzt gern auf erhöhten Plätzen um das Umfeld nach Beute abzusuchen. Die Nahrungswahl variiert stark je nach Angebot. Hauptnahrung sind Feldmäuse, Mäuse, große Insekten und, zur Aufzucht der Jungen, Regenwürmer. Um herauszufinden, wovon sich bestimmte Steinkäuze ernähren, können Gewölle gesammelt und analysiert werden.
kleine Tschechisch Stunde
so sagt man Steinkauz auf tschechisch:
sýček obecný
Steinkauzfreundemusthave!
Plakat und Kalender versenden wir gern, sendet uns eine Nachricht wofür ihr euch interessiert, wir melden uns dann mit den Details.
Sprechen Sie uns an!
Projektmaterialien
Athene-Plakat, Nistkastenbau
(Plakat 2 S., PDF)
Flyer Totholz rettet leben
(Flyer 2 S., PDF)
Flyer Wasserstellen
(Flyer 4 S., PDF)
Arbeitsblätter Fachunterricht
(8 S., PDF)
Vorstellung Projekt Folder
(8 S., PDF)
Flyer Mahd
(Flyer 2 S., PDF)
Praxishandbuch
(Broschüre 20 S., PDF)
Handbuch "Vögel in menschlichen Siedlungen"
(Broschüre 68 S., PDF)